Infektionserkrankungen im Analbereich

Feigwarzen, auch Kondylome genannt, sind ein Beispiel für eine Infektionserkrankung im Analbereich. Es handelt sich um Hauttumore, die bevorzugt die Genital- und Afterregion befallen. Häufig ist auch der Analkanal und die Region um den Anus mitbetroffen. Die Übertragung erfolgt in erster Linie durch sexuelle Übertragung. Zu Beginn zeigen sich einzelne, kleine, warzenähnliche Knötchen am Afterrand, die im Laufe der Zeit größer und mehr werden. Juckreiz und Nässen sind häufige Begleiterscheinungen. In manchen Fällen kommt es zu seiner Selbstheilung.

Für Patient:innen, die zu mir in die Ordination kommen, nehme ich mir viel Zeit, um das Krankheitsbild genau abzuklären. Werden Feigwarzen diagnostiziert, erfolgt eine weitere Abklärung durch eine histologische Untersuchung und Immuntypisierung. Feigwarzen müssen immer fachgerecht behandelt und eventuell entfernt werden, um letztlich die Entstehung von Krebs der Analregion zu vermeiden. Je nach Ausdehnung und Lokalbefund stehen dafür operativen Therapiemaßnahmen und Medikamente, inklusive Immunmodulation zur Verfügung. Oft helfen Salben, die das Wachstum der Viren hemmen und so zur Erscheinungsfreiheit führen können, manchmal ist eine Operation notwendig. Da bei einer operativen Therapie nur die Warzen, nicht aber das unsichtbare Virusmaterial entfernt werden, ist in den ersten Monaten danach eine engmaschige Nachkontrolle erforderlich.

Neben Feigwarzen können auch andere Geschlechtskrankheiten wie beispielsweise Tripper, Syphilis, Chlamydieninfektion oder Aids Entzündungen am Analrand, im Analkanal oder im unteren Mastdarm auslösen.

Eine dauerhaft wirksame Behandlung dieser Erkrankungsformen setzt voraus, dass die zugrunde liegende Krankheit erkannt wird, da sich ansonsten chronische Verläufe mit erheblichen Komplikationen ergeben können. Neben dem oft typischen Krankheitsbild führen gezielte Laboruntersuchungen zur richtigen Diagnose. Die Therapie folgt den ständig aktualisierten, internationalen Standards.