Anale Kontinenzprobleme

Der teilweise oder völlige Verlust der Verhaltefähigkeit von Darminhalt in gasförmiger, flüssiger oder fester Beschaffenheit ist eine Störung, die zeitweise oder ständig auftreten kann. Da der Zeitpunkt nicht vorhersehbar ist, sind Betroffene in ihrem Alltag und ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt. Hinzu kommt eine starke psychische Belastungen.

Die möglichen Ursachen einer Stuhlinkontinenz sind vielfältig. Sie reichen von Verletzungen, Schließmuskelschwäche und Schließmuskeldefekt, Beckenbodensenkung und Überdehnung durch Verstopfung über Entzündungen im Bereich des Darms (Colitis), Durchfall, Hämorrhoiden und Mastdarmvorfall bis hin zu Tumoren im Bereich des Darms (z.B. Enddarm), Störungen der Impulsverarbeitung/neurologische Erkrankungen (z.B. Schlaganfall, Multiple Sklerose).

Für Patient:innen, die zu mir in die Ordination kommen, nehme ich mir viel Zeit, denn nur durch eine genaue Diagnose mit präziser Festlegung der geschädigten oder degenerierten Funktionseinheiten kann eine geeignete Therapie zur Wiederherstellung oder Verbesserung der Verschlussfähigkeit eingeleitet werden. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache, dem genauen Beschwerdebild, möglichen Grund- und Begleiterkrankungen und anderen individuellen Faktoren.  Es stehen konservative Behandlungsmöglichkeiten (z.B. Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur/Beckenbodengymnastik, medikamentöse Therapie, diätetische Maßnahmen) und operative Therapien zur Verfügung, die eine Stimulierung bzw. Rekonstruktion betroffener Muskelanteile oder gar einen Muskelersatz leisten können. Besonders wichtig ist mir eine möglichst schonende Behandlung bei gleichzeitig höchstmöglicher Effektivität. Ist eine Operation notwendig, wird diese von mir so minimal-invasiv wie möglich durchgeführt.