Mastdarmvorfall (Rektumprolaps) – Ursachen, Symptome und moderne Behandlungsmöglichkeiten
Ein Mastdarmvorfall (Rektumprolaps) tritt auf, wenn sich die letzten Zentimeter der Mastdarmschleimhaut entweder vollständig oder teilweise in den Afterkanal vorstülpen. In fortgeschrittenen Fällen kann der Mastdarm sogar sichtbar aus dem After heraustreten. Die häufigsten Ursachen sind langjährige Verstopfungsbeschwerden mit starkem Pressen bei der Stuhlentleerung, Mehrfachschwangerschaften, Bindegewebsschwäche und viele andere.
Zu den Symptomen gehören Entleerungsstörungen mit dem Gefühl, der Stuhl müsse ein zu enges Ventil passieren. Oft ist eine vollständige Entleerung nicht möglich, was zu mehreren kleinen Stuhlgängen pro Tag führt. Im weiteren Verlauf kann die Schließmuskelfunktion beeinträchtigt werden, es kann zu Blutabgängen, Nässen und verschmutzter Unterwäsche führen. Zudem können sich im Mastdarmbereich blutende Geschwüre entwickeln.
Die Diagnose erfolgt durch eine umfassende klinische und proktologische Untersuchung, ergänzt durch eine Darmspiegelung, um andere Erkrankungen im Darm auszuschließen. Zusätzlich wird eine spezielle radiologische Diagnostik durchgeführt, wobei ich eng mit erfahrenen Radiologen zusammenarbeite.
Der Mastdarmvorfall erfordert meist eine operative Behandlung, da die Lebensqualität der Betroffenen oft stark eingeschränkt ist. Abhängig vom Ausmaß des Vorfalls und der individuellen Gegebenheiten wird die Operation entweder minimal invasiv über den Bauchraum (laparoskopische Rektopexie) oder über den Analkanal (Delorme-, Altemeier-Verfahren) durchgeführt. Die Entscheidung über die geeignete Methode treffe ich gemeinsam mit den Patient:innen, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten.
Als spezialisierter Proktologe nehme ich mir viel Zeit für die Beratung und Diagnostik. Dank meiner langjährigen Erfahrung und der hohen Fallzahl in meiner Praxis kann ich diese seltenen, aber im spezialisierten Bereich häufig vorkommende Erkrankung erfolgreich behandeln.