Bauchwandbrüche: Leistenbruch, Nabelbruch, Narbenbruch

Bauchwandbrüche sicher behandeln: Leistenbruch, Narbenbruch & Nabelbruch

Ein Bruch der Bauchwand (Hernie) zählt zu den häufigsten chirurgischen Erkrankungen. Dabei kommt es zu einer Schwachstelle oder Lücke in der Bauchwandmuskulatur, durch die sich Bauchfell und teilweise auch Bauchorgane vorwölben. Je nach Lage spricht man von einem Leistenbruch, Nabelbruch oder Narbenbruch.

Auch wenn anfangs oft keine Beschwerden bestehen, können diese Brüche zu ernsthaften Komplikationen führen – insbesondere zur gefährlichen Einklemmung von Darm. Daher ist in vielen Fällen eine operative Versorgung empfohlen.

Leistenbruch (Inguinalhernie): Häufig – aber gut behandelbar

Ein Leistenbruch zeigt sich meist durch eine tastbare Schwellung in der Leistengegend, begleitet von einem ziehenden Schmerz – besonders bei Husten, Lachen oder körperlicher Belastung. Ursache ist eine Lücke im Bereich des Leistenkanals, durch die Gewebe – manchmal sogar Darmschlingen – hervortreten können.

Warum operieren?

Wird ein Leistenbruch nicht behandelt, kann es zu einer Einklemmung von Eingeweideanteilen kommen. Dies ist ein akuter Notfall und kann lebensbedrohlich sein. Daher wird im Erwachsenenalter immer eine Operation empfohlen.

Wie wird ein Leistenbruch operiert?

Die minimal-invasive Leistenbruchoperation (z. B. TAPP oder TEP-Technik) ist heute der Goldstandard. Über drei kleine Schnitte in Nabelhöhe wird ein Netz eingebracht, das die Bruchpforte dauerhaft stabilisiert. In bestimmten Fällen (z. B. bei Voroperationen oder älteren Patient:innen) ist auch eine offene Operation nach Lichtenstein sinnvoll.

Ablauf der Leistenbruch-OP:

  • Dauer der Operation: Ca. 30-60 Minuten
  • Aufenthalt: Meist eine Nacht stationär
  • Nachsorge: 4 Wochen keine schweren Lasten (> 5 kg), volle Belastung ab Woche 6
  • Nähte: Plastisch-chirurgisch, selbstauflösend, keine Entfernung nötig
  • Kontrolle: ca. 3 Wochen nach der OP in der Ordination
  • Ernährung: Ballaststoffreiche Kost, ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • Husten nach OP: Bauchwand mit flacher Hand stützen

Nabelbruch (Umbilikalhernie): Häufig harmlos – aber nicht immer

Ein Nabelbruch entsteht an der natürlichen Schwachstelle des Bauchnabels – entweder durch einen unvollständigen Verschluss nach der Geburt oder durch Belastung im Erwachsenenalter. Kleine, beschwerdefreie Nabelbrüche müssen nicht zwingend operiert werden. Bei zunehmender Größe, Beschwerden oder deutlicher Vorwölbung ist ein chirurgischer Eingriff jedoch ratsam.

Nabelbruch-OP: So läuft sie ab

  • Dauer der Operation: Ca. 15-60 Minuten
  • Aufenthalt: Ambulant oder eine Nacht stationär
  • Kleine Brüche (< 2 cm): Verschluss durch direkte Nähte, wenn die Bauchwand stabil ist
  • Größere Brüche oder schwache Bauchwand: Einlage eines Netzes zur Stabilisierung
  • Nachsorge: 4 Wochen keine schweren Lasten (> 5 kg), volle Belastung ab Woche
  • Kontrolle: ca. 3 Wochen nach der OP in der Ordination
  • Ernährung: Ballaststoffreiche Kost, ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Auch bei der Nabelbruchoperation verwenden wir ästhetische, selbstauflösende Nähte, um eine möglichst unauffällige Narbenbildung zu erzielen.

Narbenbruch (Narbenhernie): Späte Folge früherer Operationen

Ein Narbenbruch entsteht an der ehemaligen OP-Narbe – also dort, wo die Bauchdecke schon einmal geschwächt wurde. Je nach Lage und Größe kann es sich um eine kleine, kaum spürbare Vorwölbung oder um einen großflächigen Bruch handeln.

Wie bei anderen Hernien besteht die Gefahr der Einklemmung. Deshalb wird auch hier eine operative Versorgung empfohlen, meist durch Einlage eines stabilisierenden Netzes.

Besonderheiten bei der Narbenbruch-OP

Minimal-invasive oder offene OP je nach Befund

  • Dauer der Operation: Ca. 30-120 Minuten
  • Die Technik richtet sich nach Größe und Lage der Bruchpforte
  • Minimal-invasive oder offene OP je nach Befund
  • Aufenthalt: Je nach Umfang ein bis mehrere Tage stationär
  • Kleine Brüche (< 2 cm): Verschluss durch direkte Nähte, wenn die Bauchwand stabil ist
  • Größere Brüche oder schwache Bauchwand: Einlage eines Netzes zur Stabilisierung
  • Nachsorge: 4 Wochen keine schweren Lasten (> 5 kg), volle Belastung ab Woche 6
  • Kontrolle: ca. 3 Wochen nach der OP in der Ordination
  • Ernährung: Ballaststoffreiche Kost, ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Wie erfolgt die Diagnose?

Die Diagnose von Leistenbruch, Nabelbruch oder Narbenbruch erfolgt in der Regel klinisch durch Tastuntersuchung. Ergänzend kann eine Ultraschalluntersuchung zur besseren Beurteilung eingesetzt werden.

Ihre Bauchwand in besten Händen

Ob Leistenbruch, Nabelbruch oder Narbenbruch: In meiner Ordination erhalten Sie eine individuelle, sorgfältige Beratung sowie eine auf Sie abgestimmte Behandlung. Ich kläre Sie umfassend über:

  • Operationstechniken
  • Ablauf & Nachsorge
  • Risiken & Alternativen

und begleite Sie persönlich durch die gesamte Therapie – von der Diagnose bis zur vollständigen Genesung.

Vereinbaren Sie jetzt einen Termin – ich nehme mir Zeit für Ihre Fragen.