Darmtumor, Enddarmtumor, Magentumor

Darm-, Enddarmtumoren: Vorsorge, Diagnose und moderne Behandlungsmethoden

Darmkrebs und Mastdarmkrebs entwickeln sich meist schleichend aus gutartigen Polypen im Darm. Diese Polypen durchlaufen über Jahre verschiedene Stadien (Dysplasien), bevor sie sich zu bösartigen Tumoren entwickeln. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, idealerweise ab dem 45. Lebensjahr, lassen sich diese Krebserkrankungen häufig verhindern. Im Rahmen einer schonenden Darmspiegelung (Koloskopie) können Polypen frühzeitig erkannt und direkt entfernt werden. Die Untersuchung erfolgt in einem angenehmen Dämmerschlaf, sodass der Eingriff für die Patient:innen kaum spürbar ist.

Nach der Entfernung werden die Polypen histologisch untersucht. Der Pathologe bewertet das Gewebe unter dem Mikroskop, sodass ich letztlich entscheiden kann, wie häufig zukünftige Koloskopien notwendig sind. Sollten bei der Darmspiegelung größere Tumoren entdeckt werden, die endoskopisch nicht entfernt werden können, wird in einem interdisziplinären Tumorboard das weitere Vorgehen geplant. Dieses Expertengremium besteht aus Radiologen, Strahlentherapeuten, Onkologen und Chirurgen und entwickelt gemeinsam das bestmögliche Behandlungskonzept.

Darm- und Enddarmtumoren machen sich oft erst in späten Stadien bemerkbar. Zu den Symptomen gehören unerklärlicher Gewichtsverlust, Blutungen, Appetitlosigkeit oder im schlimmsten Fall ein lebensbedrohlicher Darmverschluss. Daher ist die Früherkennung durch eine Vorsorgekoloskopie entscheidend. Während der endoskopischen Untersuchung können Gewebeproben entnommen und histologisch analysiert werden, um den Tumor genau zu bestimmen.

Je nach Lage und Größe des Tumors wende ich minimalinvasive Operationstechniken an, um den Eingriff so schonend wie möglich zu gestalten. Dabei setze ich oft die sogenannte Knopflochtechnik (laparoskopische Chirurgie/ single incision) ein, bei der nur kleine Schnitte notwendig sind. Bei Bedarf führe ich auch konventionelle Operationen über den Bauch oder durch den Analkanal durch.

Vor jeder Operation erstelle ich gemeinsam mit meinen Kolleg:innen aus der Onkologie, Strahlentherapie und Radiologie ein individuelles Behandlungskonzept. Auch die postoperative Nachsorge erfolgt in enger Kooperation mit den beteiligten Fachdisziplinen, um eine optimale Betreuung sicherzustellen.

Analkrebs wird in der Regel nach histologischer Sicherung primär durch eine Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie behandelt. Auch hier erfolgt die Behandlung stets nach gemeinsamer Planung im Tumorboard, um die besten Heilungschancen zu gewährleisten.