Gallenblase & Gallensteine

Gallenblasenoperation: Sicher, minimal-invasiv und bewährt

In der Chirurgie steht immer die sorgfältige Abwägung im Vordergrund: Ist Abwarten oder eine Operation das geringere Risiko? Bei Gallensteinen ist die Antwort oft klar: Die Gallenblasenoperation ist ein bewährter minimal-invasiver Routineeingriff, der nur selten zu Komplikationen führt. Im Gegensatz dazu können die Folgen eines unbehandelten Gallensteinleidens schwerwiegend sein.

Warum ist eine Gallenblasenentfernung oft die sicherere Wahl?

Gallensteine entstehen, wenn sich Bestandteile der Gallenflüssigkeit verfestigen. Die Gallenblase dient als Reservoir für die in der Leber produzierte Gallenflüssigkeit, die für die Verdauung von Fetten wie Cholesterin und Triglyceriden essentiell ist. Ohne Gallenblase funktioniert die Verdauung in der Regel problemlos, da der Großteil der Galle direkt in den Dünndarm fließt.

Wenn Steine in der Gallenblase vorhanden sind, muss sich diese gegen die Steine zusammenziehen. Dabei besteht die Gefahr, dass ein Stein in die Gallenwege abrutscht oder eine Entzündung der Gallenblase auftritt. Dies kann zu ernsten Komplikationen führen, darunter:

  • Gallenkolik: Starke, krampfartige Schmerzen im Oberbauch
  • Akute Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
  • Pankreatitis: Eine potenziell lebensgefährliche Entzündung der Bauchspeicheldrüsenkann
  • Gelbsucht (Ikterus) bei Verlegung des Gallengangs
  • (Selten) Gallenblasenkrebs bei chronischen Entzündungen

Diese Risiken sprechen eindeutig für die operative Entfernung der Gallenblase. Ohne Behandlung steigt das Risiko für schwerwiegende und teils lebensbedrohliche Folgeerkrankungen.

Wie wird die Gallenblase entfernt?

Die Gallenblasenentfernung erfolgt heutzutage fast immer minimal-invasiv durch eine laparoskopische Operation (Schlüsselloch-Chirurgie). Ein großer Bauchschnitt ist nur in Ausnahmefällen notwendig. Der Eingriff kann tagesklinisch erfolgen, jedoch empfehlen wir eine Übernachtung zur besseren Überwachung.

Der Ablauf im Überblick:

  • Dauer der Operation: Ca. 30-60 Minuten
  • Aufenthalt: In der Regel ein Tag stationär
  • Erholung: Meist können Patient:innen am Tag nach dem Eingriff nach Hause gehen
  • Nachsorge: Vier Wochen lang keine schweren Lasten (über 5 kg) heben

Leben ohne Gallenblase: Was bedeutet das?

In den meisten Fällen hat das Fehlen der Gallenblase keine negativen Auswirkungen auf die Verdauung. Da die Gallenblase bei Vorhandensein von Steinen häufig ihre Funktion bereits eingebüßt hat, gewöhnt sich der Körper in der Regel schnell an die neue Situation. In seltenen Fällen kommt es zu Durchfällen nach fettreicher Nahrung.

Ernährung nach der Operation:

  • In den ersten Wochen wird eine fettarme Kost empfohlen.
  • Nach 1-3 Wochen können fetthaltige Lebensmittel wie Schokolade oder Käse vorsichtig ausprobiert werden.
  • Bei Druckgefühl oder Durchfall benötigt der Körper noch Zeit zur Anpassung.
  • In seltenen Fällen können bei sehr fettreicher Ernährung langfristig Verdauungsbeschwerden auftreten.

Narben und Wundheilung:

Die kleinen Hautschnitte werden mit einer plastisch-chirurgischen Naht verschlossen, die nicht entfernt werden muss. Dadurch heilen die Wunden meist unauffällig und hinterlassen nur minimale Narben.

Zusammengefasst:

Die Gallenblasenoperation ist ein sicherer und bewährter Eingriff, der schwerwiegende Komplikationen wie Gallenkoliken, Entzündungen oder sogar Krebs verhindert. Dank der modernen minimal-invasiven Technik ist die Erholungszeit kurz, und die Lebensqualität bleibt meist unverändert.

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